Zum dritten Mal gastierte Albert Lee mit seiner Band Hogan’s Heroes am 10. April 2015 im Kulturwerk in Wissen.
Die Fans, die aus der gesamten Region ins Kulturwerk angereist waren, wurden auch das dritte Mal nicht enttäuscht. Albert Lee und seine Band hatten einen guten Querschnitt ihres Repertoires für das Konzertprogramm zusammengestellt, das so richtig den Geschmack des Publikums traf. Der englische Gitarrist, Pianist, Sänger, Komponist, Songwriter und Produzent wird in der Schar der Gitarristen in der oberen Kategorie der Weltbesten seiner Zunft geführt und daran lies er auch im Wissener Kulturwerk keinen Zweifel. Um das Ganze abzurunden und perfekt darzubieten, bedarf es aber auch gut aufeinander eingespielter Mitstreiter wie der Hogan’s Heroes mit Gerry Hogan, Pedal Steel Guitar, Chris Palmer, Bassgitarre, Dona Oxford, Piano/Gesang und Peter Baron, Schlagzeug/Gesang.
Außer das Albert Lee mit seinem Gesang und vor allem mit seinen fantastischen Gitarrensoli immer wieder überraschte, war es auch die Pianistin und Sängerin Dona Oxford die aufhorchen ließ. Einmal war es ihr gekonntes und auch vielleicht sogar eigenwilliges, wie fast unnachahmliches Pianospiel, wie auch ihr Gesang, der beim Publikum allenthalben ein „aber Hallo“ hervorrief. Eine Mischung aus Soul, Blues und, wenn man es so bezeichnen möchte, ein wenig angerauter Countrystimme. Und dann ihr Auftritt mit einem Boogie-Woogie auf ihrem Piano, der es in sich hatte und ein nächstes „aber Hallo“ hervorbrachte. Da müssen wohl kleine Musikteufelchen in ihre Finger geraten sein, die die selbigen dann einen Teufelstanz auf der Klaviatur aufführen ließen. Aber nicht nur die Finger, sondern auch sie selbst bot dabei vollen Körper- und Showeinsatz. (Anm. Habe schon einige Boogie-Woogie-Pianisten erlebt oder Pianisten die Boogie-Woogie spielten, aber das hier war eine Hausnummer für sich.) So könnte man Albert Lee und Dona Oxford als die Galionsfiguren des Konzerts bezeichnen, das aber wäre dann doch zu kurz gegriffen. Denn Schlagzeuger und ebenfalls Sänger Peter Baron prägte mit seinem gelassenen aber bestimmten Groove den Rhythmus und Bassist Chris Palmer gab mit seinen einfallsreichen Bassläufen den Grund und das Fundament für den guten Sound dazu. Und für den speziellen Countrysound bei verschiedenen Titeln sorgte Gerry Hogan an der Steel Guitar.
Natürlich ging auch dieses Konzert nicht ohne Zugabe zu Ende.